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Advent (lat. adventus=Ankunft) sollte für uns Christen eigentlich eine besinnliche Zeit sein, an deren Ende wir gedanklich mit den
Hirten und den Weisen bei der Krippe ankommen, staunend über das Neue und Grosse, das dort auf uns zukommt. Stattdessen
stressen auch wir durch die hell erleuchteten und überfüllten Einkaufsstrassen und Geschäfte, auf der Suche nach letzten Weihnachtsgeschenken. – Corona, die uns einst eine gewisse Zurückhaltung auferlegt hatte, ist längst vergessen.
Nachdenklich stimmen zudem die Nachrichten und Bilder, die uns einmal mehr aus jenem Land erreichen, in welchem einst die Krippe
stand und wo die Engel den Hirten das «Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden unter den Menschen seines Wohlgefallens
» verkündeten. – Offenbar haben wir es in den letzten 2000 Jahren noch nicht geschafft, uns dieses «Wohlgefallen» zu verdienen!
Frieden im Nahen Osten kann es nur geben, wenn Juden und Palästinenser sich zu einer Koexistenz in einem Staat finden könnten;
die Zweistaatenlösung kann nur eine Zwischenlösung sein. Diese Vision hatte schon Martin Buber, mit dessen Leben und
Botschaft wir uns am letzten Studientag mit grossem Gewinn befasst haben.

Er hat es nicht mehr erlebt, und wir werden vermutlich
erst die «Zwischenlösung» erleben. Dennoch werden sich die heute noch zerstrittenen Nachkommen Abrahams finden, wie einst
Isaak und Ismael, als sie ihren Vater gemeinsam zur letzten Ruhe betteten (1.Mos 25,9). Dann wird sich auch die Vision des Jesaja
(Jes 2,4) erfüllen: Versöhnten Nationen werden «ihre Schwerter zu Winzermesser umschmieden».